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Allgemeine Informationen - Die Säulen der Plastischen Chirurgie
Ästhetische Chirurgie
In unserer heutigen Zeit und Gesellschaft gewinnt das Erscheinungsbild immer mehr an Stellenwert. Somit rücken Schönheit und jugendliches Aussehen immer mehr in den Fokus und wecken unser Interesse. Sollten aus persönlichen Gründen oder Erfahrungen Abweichungen des Erscheinungsbildes bestehen kann dies mitunter zu Einschränkungen hinsichtlich des körperlichen und/oder seelischen Wohlbefindens führen. Dies hat dann Auswirkungen auf das Privatleben, auf den Arbeitsplatz und Lebensgewohnheiten wie Sport oder Freizeitaktivitäten.
Die Sparte der Ästhetischen Chirurgie, ein Teilgebiet der Plastischen Chirurgie, soll sich genau dieser Thematik widmen. Die Ästhetische Chirurgie beinhaltet diejenigen Massnahmen, seien dies chirurgische Eingriffe oder konservative, also nicht operative Therapien, die nicht zwingend der „Heilung“ eines Gebrechens dienen. Vielmehr versteht man darunter die Verbesserung des Aussehens, somit auch der Lebensqualität und mitunter auch der gesamten Persönlichkeit. Daher beinhaltet dieser Teil der Plastischen Chirurgie ein ganzheitliches Konzept, welches auf jeden Patienten maßgeschneidert zugeschnitten werden muss.
Begriffe wie „Schönheitschirurgie“ oder „kosmetischer Chirurg“ werden oft synonym dafür verwendet. Allerdings beinhalten diese Bezeichnungen nicht von sich aus eine entsprechende Qualifikation, da fast jeder Arzt derartige Therapien, und seien es auch nur nicht operative Massnahmen wie Unterspritzungen, durchführen kann.
Der Facharzt für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie allerdings, setzt eine langjährige und spezifische Ausbildung voraus, womit gewährleistet werden soll, dass eine entsprechende fachmännische Beratung und Therapie umgesetzt wird.
Diese Basis und somit Eignung sollten erforderlich sein, um entsprechende Resultate und damit Verbesserungen erzielen zu können.
Grundvoraussetzung für ein gutes Behandlungsergebnis ist eine adäquate Beratung der Patientinnen und Patienten hinsichtlich der allgemeinen Möglichkeiten und der passenden Therapie für jeden einzelnen, sowie ggf. auch die Kombination von Verfahren. Gemeinsam mit den Patientinnen und Patienten sollen so die gewünschte Therapie, deren Durchführbarkeit, das ideale Verfahren und mögliche Risiken und Erfolgsaussichten besprochen werden.
Handchirurgie
Die Hand des Menschen besitzt einen enorm hohen Stellenwert.
Nicht nur ist sie als Funktionsorgan (Tasten, Greifen, Werkzeug) zu betrachten, sondern besitzt auch repräsentative Aufgaben in sozialen Interaktionen.
Vielleicht zunächst nicht gleich augenscheinlich, ist die Hand allerdings neben dem Gesicht das am meist betrachtete Körperteil des Menschen.
Erkrankungen, Verletzungen oder Missbildungen der Hand können in höchstem Masse einschränkend sein, zu langen Ausfallzeiten im Beruf oder bei Freizeitaktivitäten oder gar zur Berufsunfähigkeit führen.
Für eine kompetente und entsprechende Therapie ist eine eigene Weiterbildung notwendig. Dies beinhaltet in der Handchirurgie eine sogenannte Zusatzqualifikation wie sie in Österreich und Deutschland genannt wird oder eine weitere Facharztqualifikation wie dies z.B. in der Schweiz der Fall ist.
Auch auf europäischer Ebene wird dem Rechnung getragen und unterstreicht die Wichtigkeit und Komplexität dieses Fachgebietes. Seit etwa Mitte der 90er Jahre ist es demnach möglich, nach einem strengen Auswahlverfahren und nur mit bestimmten Voraussetzungen sowie nach Ablegung von mehreren Prüfungen eine europäische Qualifikation zu erlangen („FESSH“ -Federation of European Societies for Surgery of the Hand).
Rekonstruktive und Verbrennungs-Chirurgie
Nach einer qualifizierten Erstversorgung von frischen Verbrennungen oder Verbrühungen, ist die Nachsorge Betroffener entscheidend. In der Phase der sogenannten Narbenreifung, die zwischen 12-24 Monate dauern kann ist eine Nachsorge wichtig. Bei tiefreichenden Verbrennungen kann es vor allem zu Narben und Narbenkontrakturen kommen, die funktionell oder ästhetisch störend sind. Nicht operative Maßnahmen wie Narbenmassagen, Kompressionstherapie oder gezielte Medikamenteninjektionen (z.B. Cortison) können bereits hilfreich sein. Feste anhaftende oder verhärtete Narben können auch durch die Anwendung von Silikonpflastern verbessert werden.
Sollten sich allerdings Bewegungseinschränkungen, unangenehme Narben oder ähnliches Ausbilden ist es notwendig Narbenkorrekturen durchzuführen. Auch das Medical Needeling hat hier einen sehr hohen Stellenwert.
Zur Säule der Rekonstruktiven Chirurgie gehört auch die Wiederherstellung von Form und somit Funktion von Weichteildefekten. Diese können z.B. nach Unfällen entstehen, können aber auch Resultat von notwendigen Operationen sein, wenn z.B. Haut/Weichteiltumoren entfernt werden müssen. Die Behandlung solcher Substanzdefekte kann sowohl konservativ als auch operativ erfolgen. Bei kleineren Defekten reicht z.B. eine Hautverpflanzung (Spalthaut oder Vollhaut) aus, es finden auch Fetttransfers und -unterspritzungen Anwendung. Sollten tiefere Defekte vorhanden sein wird die Verpflanzung von Gewebe notwendig (z.B. Hautweichteile und/ oder Muskelgewebe). Dies kann von der unmittelbaren Umgebung, also lokal in den zu behandelnden Defekt eingeschwenkt oder auch frei, mithilfe mikrochirurgischer Techniken, verpflanzt werden.
Die Chirurgie an peripheren Nerven kann auch zur Rekonstruktiven Chirurgie gezählt werden. Abhängig vom Verletzungsmuster können Lähmungen, Taubheit und Schmerzen im Versorgungsgebiet des betroffenen Nervens auftreten. Möglichkeiten zur Behandlung von älteren Nervenverletzungen bietet die Rekontsturktion z.B. mit Überbrückung von Nervendefekten oder schmerzhaften Aussprossungen (Neurome) mit Muskel-Venen-Interponaten.
Die Chirurgie bei Kompressionssyndromen und Schmerzsyndromen (Karpaltunnelsyndrom, Kubitaltunnelsyndrom, Tarsaltunnelsyndrom, diabetischem Fußsyndrom etc.) gehören ebenso dazu.
Liegen Verletzungen oder Lähmungen schon länger zurück und können nicht mehr durch einen direkten Eingriff am Nerv selbst behandelt werden, gibt es die Möglichkeit die Funktion durch Umlagerung von Muskeln oder Sehnen bestmöglich wiederherzustellen (motorische Ersatzoperation).
Dieser Teil der Plastischen Chirurgie an Nerven sowohl an der oberen und als auch unteren Gliedmaße und am Stamm verlangt eine hohe Spezialisierung.
Nach einer bestmöglichen chirurgischen Versorgung ist die Nachbehandlung ein wesentlicher Aspekt. Gezielte Maßnahmen durch Physio- und Ergotherapie sind entscheidend.
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